Entwicklung von Hilfen für suchtkranke Eltern

Entwicklung von Hilfen für suchtkranke Eltern

Laufzeit: von 2013 bis 2014
Auftraggeber: Deutscher Caritasverband e. V.
Mitarbeitende: Schu, Martin

Aufgabe

In Deutschland wächst etwa jedes achte Kind in einer durch Suchtmittelkonsum oder Sucht belasteten Familie auf. Auch suchtkranke Eltern möchten gute Eltern sein, doch stellt die Erziehung der Kinder sie oftmals vor große Herausforderungen. So ist die Lebenssituation dieser Kinder vielfach durch Unsicherheit und mangelnde Unterstützung geprägt, psychische Probleme sind häufig die Folge.

Die Suchthilfe hat in den letzten Jahren vermehrt die Bedarfe der Kinder aus suchtbelasteten Familien wahrgenommen und spezifische Programme zu ihrer Stärkung entwickelt. Nunmehr sollen auch Erziehung und Elternschaft stärker thematisiert werden. Im Rahmen des Projekts soll erarbeitet werden, wie Suchthilfe Eltern mit suchtbezogenen Problemen besser unterstützen kann.

Die Ziele des Projekts sind die Stärkung der Eltern in ihrer Erziehungskompetenz und die Unterstützung der Suchthilfeeinrichtungen in der Arbeit mit suchtmittelkonsumierenden Eltern, aber auch die Anregung einer verbandlichen Debatte um die Lebenslage suchtbelasteter Familien und eine Enttabuisierung des Themas.

Umsetzung

In einem ersten Arbeitsschritt wurde eine Literaturrecherche zu relevanten Materialien durchgeführt. Darauf aufbauend wurde gemeinsam mit einem Projektbeirat von Praxisvertreter*innen aus Jugend- und Suchthilfe schrittweise Hinweise und Hilfen für Einrichtungen entwickelt, die schließlich in einer Handreichung gebündelt wurden. 

Ergebnis

Im Juni 2015 legte FOGS  dem Auftraggeber die interdisziplinäre Handreichung „Elternschaft und Sucht“ vor. Die gut 100 Seiten starke Handreichung umfasst drei Teile: Im ersten Teil geht es um praktische Tipps, wie Träger und Einrichtungen der Suchthilfe sich besser auf Familien einstellen und ihnen adäquate Angebote machen können.

Teil zwei beinhaltet eine Übersicht über Elternprogramme, die auch für die Arbeit mit suchtkranken Eltern geeignet sein können und zieht ein Resümee aus den bisherigen Evaluationen der Programme zu Erfolgsfaktoren und Stolpersteinen.

Teil drei versammelt eine Reihe von praktischen Arbeitshilfen, Gesetzestexten und Materialien. Hier finden sich (weitere) Praxisbeispiele und nützliche Links, z. B. zu Kooperationsvereinbarungen und Fortbildungsmöglichkeiten.

Im Jahr 2017 wurde der Text aktualisiert und liegt seit Juli 2018 als Buch vor: Martin, M. & Schu, M. (2018). Suchtkranke Eltern stärken. Ein Handbuch. Hrsg. von Renate Walter-Hamann. Freiburg im Breisgau: Lambertus.