Laufzeit: von 2014 bis 2016
Auftraggeber: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Mitarbeitende: Schmid, Schu, Oliva
Aufgabe
Das Land Niedersachsen hat 1993 zuletzt eine umfassende Psychiatrieplanung unternommen, seither arbeitet u. a. der damals zur Erarbeitung der Planung gegründete Landesfachbeirat Psychiatrie an der Weiterentwicklung der psychiatrischen Versorgung. 2012 wurde die Planung von 1993 einer Evaluation unterzogen und beschlossen, erneut eine Landespsychiatrieplanung zu erstellen.
Bei der neuen Planung rücken angesichts komplexer gewordener Bedarfslagen, z. B. in der Kinder- und Jugendpsychiatrie oder in der Versorgung psychisch kranker älterer Menschen qualitätsbezogene Fragen stärker in den Vordergrund, verbunden mit Fragen nach den ethisch-fachlichen Grundwerten, den Kernaufgaben der Psychiatrie, der Passgenauigkeit der Angebote und Leistungen, nach den Schnittstellen und der Koordination zwischen den Hilfesystemen und ihrer Steuerung und Optimierung auf örtlicher und regionaler Ebene – in städtischen wie ländlich strukturierten Gebieten. Es geht um die Effektivität der Versorgung und die Umsetzung von Anforderungen, wie sie sich aus sozialpolitischen und sozialethischen Vorgaben der Inklusion u. a. m. beziehen.
Vor diesem Hintergrund hat das Land eine Fachkommission zur Unterstützung der Landespsychiatrieplanung ins Leben gerufen, in der über 30 Expert*innen aus Niedersachsen mitarbeiten und die die Erstellung der Planung durch FOGS und ceus consulting begleiten und unterstützen soll.
Umsetzung
FOGS und ceus consulting haben zunächst den Bestand analysiert und bewertet und dabei auf vielfach vorhandenes Material im Land zurückgegriffen. In deutlich größerem Maß als geplant wurden dabei auch die Einschätzungen der Fachleute im Land eingeholt und bei der Erarbeitung berücksichtigt.
Aufbauend auf der Analyse wurden die Rahmenbedingungen und Herausforderungen für die psychiatrische Versorgung in den nächsten zehn Jahren erarbeitet. Dabei wurden konsensfähige Grundwerte sowie Kernaufgaben und -funktionen in gemeinsamer Diskussion mit den Fachleuten im Land festgelegt. Schließlich wurden vordringliche Entwicklungsprojekte identifiziert und Strategien zur Umsetzung der Planung entwickelt.
Ergebnis
FOGS und ceus legten den Entwurf des neuen Landespsychiatrieplans Anfang Januar 2016 vor. Dieser wurde einer Vielzahl von Systempartnern mit der Bitte um Stellungnahme zugeleitet. Die Anmerkungen der Systempartner wurden bei der Fertigstellung des Landespsychiatrieplans aufgenommen. Im April 2016 wurde der Landespsychiatrieplan zusammen mit einem umfangreichen Berichts- und Materialband dem Ministerium übergeben. Der Landespsychiatrieplan Niedersachsen und der ergänzende Bericht dazu stehen auf den Seiten des niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung zum Download zur Verfügung: http://www.ms.niedersachsen.de/themen/gesundheit/psychiatrie_und_psychologische_hilfen/14025.html