Evaluation des Bundesmodellprogramms „Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten – FreD“

Evaluation des Bundesmodellprogramms „Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten – FreD“

Laufzeit: von 2001 bis 2003
Auftraggeber: Bundesministerium für Gesundheit
Mitarbeitende: Görgen, Hartmann

Aufgabe

Jugendliche und junge Erwachsene mit einem problematischen Konsum psychotroper Substanzen sind mit Blick auf (sekundär-)präventive Maßnahmen „unterversorgt“. Mit dem Modellprojekt FreD wurde durch den Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) als Projektträger ein Interventionsansatz implementiert, der auf eine Personengruppe zielt, die im Zusammenhang mit Drogenkonsum polizeilich erstmal auffällig ist. Im Rahmen des Projekts sollten zudem sektorübergreifende Kooperationsstrukturen u.a. zwischen Suchthilfe, Jugendhilfe, Polizei und Justiz entwickelt werden. Das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung hat in Kooperation mit acht Bundesländern im Jahr 2000 FOGS mit der wissenschaftlichen Begleitung des bundesweiten Modellvorhabens zur Frühintervention beauftragt.

Umsetzung

Die Evaluation folgte einem Mehrebenenansatz, indem die überregionale, die regionale und die Projektebene einbezogen wurden. Zur Evaluation der (über-)regionalen Zuständigkeits- und Kooperationsbedingungen wurden u.a. teilstandardisierte mündliche und schriftliche Befragungen durchgeführt. Im Rahmen der Angebotsevaluation kamen (teil-)standardisierte Befragungsinstrumente u.a. zu den infrastrukturellen und organisatorischen Rahmenbedingungen der Projektarbeit, zu Klientenmerkmalen, zu den Interventionen sowie zur Wirksamkeit zum Einsatz. Schließlich wurde einen katamnestische Nachbefragung durchgeführt. Zwischenergebnisse wurden in das Modellprojekt rückgemeldet und haben im Sinne einer formativen Evaluation dazu beigetragen die Projektarbeit zu qualifizieren.

Ergebnis

Basierend auf den Evaluationsergebnissen konnten übergreifende Anforderungen an Implementierungsvoraussetzungen vergleichbarer suchtpräventiver Angebote herausgearbeitet werden. Die Angebotsevaluation belegt u.a. eine hohe Akzeptanz und Zufriedenheitsgrade bei den NutzerInnen sowie eine (deutliche) Wirksamkeit der Intervention mit Blick auf das Konsumverhalten. Auf Grundlage der Projektergebnisse wurde in den Folgejahren vom LWL ein europäisches Projekt in 17 Ländern durchgeführt, das ebenfalls von FOGS evaluiert wurde.