Aktivierung in der Sozialhilfe – Handlungsstrategien zur Neuausrichtung der Sozialhilfe und Fortführung der Modernisierung der kommunalen Sozialhilfeverwaltung  (unter Leitung des Instituts für Stadt- und Regionalentwicklung – ISR der Fachhochschule Frankfurt/Main)

Aktivierung in der Sozialhilfe – Handlungsstrategien zur Neuausrichtung der Sozialhilfe und Fortführung der Modernisierung der kommunalen Sozialhilfeverwaltung (unter Leitung des Instituts für Stadt- und Regionalentwicklung – ISR der Fachhochschule Frankfurt/Main)

Laufzeit: von 2005 bis 2008
Auftraggeber: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW
Mitarbeitende: Schu, Schlanstedt, Kirvel

Aufgabe

Ziel des Projekts „Aktivierung in der Sozialhilfe (SGB XII)“ war es, ein verallgemeinerbares Handlungskonzept für den Personenkreis der nach SGB XII Leistungsberechtigten zu entwickeln (ohne Berücksichtigung der EmpfängerInnen von Eingliederungshilfe für Behinderte und Leistungen nach §§ 41ff. SGB XII). Es ging um die Etablierung von Fallmanagement. Das Handlungskonzept wurde auf lokale Bedingungen zugeschnitten und an zwei Standorten (kreisfreie Städte) praktisch erprobt. Der Auftrag umfasste die wissenschaftliche Beratung und Begleitung sowie die Evaluation der Erprobung, um die Erfahrungen an den zwei Modellstandorten für landesweit umsetzbare Empfehlungen zu nutzen.

Umsetzung

Die Projektarbeit begann mit einer rechtlich-konzeptionellen Würdigung der Vorschriften zur „Aktivierung“ im SGB XII sowie mit einer „Ist-Analyse“ der Ausgangssituation an den beiden Projektstandorten. Darauf aufbauend wurden in der zweiten Phase des Projektes die Strategien der Modellkommunen weiterentwickelt. Dazu wurde eine Projektstruktur geschaffen und an beiden Standorten ein Organisationsentwicklungsprozess gestaltet, der auf eine Neuausrichtung der Leistungsprozesse in der Sozialhilfe (3. und 4. Kapitel SGB XII) abzielte. Eine enge Begleitung vor Ort und durch übergreifende Treffen gewährleisteten Wissens- und Erfahrungstransfer. In den Modellstandorten wurden Strukturen geschaffen, Abläufe festgelegt und Instrumente entwickelt, die ab (Spät)Sommer 2007 in der Praxis erprobt und evaluiert wurden. Alle Fachkräfte in der Sachbearbeitung sowie die zukünftigen FallmanagerInnen wurden zu Aktivierungsstrategien im SGB XII qualifiziert, dazu wurde zusammen mit einem Bildungsträger ein Fortbildungscurriculum entwickelt. Im Rahmen der Evaluation der neuen Leistungsprozesse wurden verschiedene qualitative und quantitative Verfahren der empirischen Sozialforschung eingesetzt (Interviews mit Beschäftigten und Klientel, Beobachtungen der Interaktion von Fachkräften und Leistungsberechtigten) und die den Leistungsprozess unterstützenden Instrumente ausgewertet, um alle Blickwinkel, sowohl bzgl. der Ausgangssituation und Erwartungen als auch im Verlauf, adäquat zu erfassen.

Ergebnis

An den beiden Modellstandorten wurden die neuen Leistungsprozesse dauerhaft implementiert und z.T. in Folgeprojekten weiterentwickelt. 2008 legte die wissenschaftliche Begleitung einen Abschlussbericht zum Modellprojekt vor, in dem ausführlich auf die Umsetzung, die Besonderheiten von Fallmanagement im SGB XII und die Anforderungen an die Rahmenbedingungen eingegangen wurde.

Reis, C., Schu, M., Schlanstedt, G., Brülle, H. & Böhmer, A. (2009). Aktivierung in der Sozialhilfe, Abschlussbericht. Düsseldorf: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.

Des Weiteren:

Reis, C. & Schu, M. (2009). Aktivierung in der Sozialhilfe. Ergebnisse eines Pilotprojektes zur Implementation von Fallmanagement im SGB XII. In V. Brinkmann (Hrsg.), Case Management. Organisationsentwicklung und Change Management in Gesundheits- und Sozialunternehmen (2. Aufl., S. 97 – 119). Wiesbaden: Gabler.