Soziale Dienstleistungen Hand in Hand – Entwicklung von Produktionsnetzwerken für Langzeitarbeitslose

Soziale Dienstleistungen Hand in Hand – Entwicklung von Produktionsnetzwerken für Langzeitarbeitslose

Laufzeit: von 2014 bis 2015
Auftraggeber: Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen
Mitarbeitende: Schu

Aufgabe

Am 1. Januar 2014 startete das Projekt des Ministeriums für Arbeit, Soziales und Integration (MAIS) des Landes Nordrhein-Westfalen „Soziale Dienstleistungen Hand in Hand“. Es zielt darauf ab, auf lokaler Ebene verbindliche Kooperationsstrukturen zu schaffen, um den Langzeitbezug von Leistungen des SGB II zu vermeiden oder zumindest zu verringern. Jobcenter, Träger der Jugendhilfe, der Gesundheitshilfe und weiterer sozialer Dienstleistungen sollen hierzu „Produktionsnetzwerke“ schaffen, analog zu erfolgreichen Modellen aus dem Bereich der Wirtschaft.

Mit der wissenschaftlichen Begleitung der Pilotphase wurde das Institut für Stadt- und Regionalentwicklung der FH Frankfurt am Main (ISR) beauftragt. Unter Leiitung von Prof. Dr. Claus Reis arbeitet ein Team von Wissenschaftler*innen. Beteiligt ist auch Martina Schu von der FOGS.

Umsetzung

Im Verlauf des Jahres 2014 wurde an vier Standorten in NRW mit dem exemplarischen Aufbau von Netzwerken für je spezifische Zielgruppen begonnen. Auf Basis einer Ist-Analyse entlang von Fallrekonstruktionen wurden in Workshops mit lokalen Netzwerkbeteiligten ein gemeinsames Fallverständnis entwickelt, Ziele und Handlungsstrategien erarbeitet und schließlich Dienstleistungsketten definiert. Die Standorte wurden dabei begleitet und der Netzwerkaufbau moderiert.

Im Jahr 2015 wird es verstärkt darum gehen, die netzwerkbezogenen Zielsetzungen umzusetzen, die Vernetzung zu verstetigen und das Netzwerkkonzept weiterzuentwickeln. Auch diese Prozesse werden wissenschaftlich begleitet.

Das MAIS plant, den Arbeitsansatz nach der Pilotphase auf das gesamte Land NRW zu übertragen.

Ergebnis

Das Konzept des Produktionsnetzwerks konnte an vier Standorten auf seine Praxistauglichkeit für unterschiedliche Zielgruppen überprüft und so weiterentwickelt werden, dass (bestehende) Netzwerke soziale Dienstleistungen erfolgreich verknüpfen können.

Basierend auf den Ergebnissen wurde ein Leitfaden erarbeitetet, der die Ergebnisse dokumentiert und neben grundlegenden Informationen auch eine Handreichung zur Umsetzung des Konzeptes umfasst:

Claus Reis, Susan Geideck, Tina Hobusch, Martina Schu, Benedikt Siebenhaar & Lutz Wende (2016). Produktionsnetzwerke in der lokalen Sozial- und Arbeitsmarktpolitik. Aufbau kooperativer Strukturen und Weiterentwicklung sozialer Dienstleistungen am Beispiel des SGB II. Band 11 der Schriftenreihe des ISR. Frankfurt: Fachhochschulverlag. ISBN 978-3-943787-61-0, 135 Seiten, 16 Euro.