Evaluation der psychiatrischen Versorgung im Land Berlin – Gesamtstädtische Empfehlung zur Weiterentwicklung des Psychiatrieentwicklungsprogramms (PEP)

Evaluation der psychiatrischen Versorgung im Land Berlin – Gesamtstädtische Empfehlung zur Weiterentwicklung des Psychiatrieentwicklungsprogramms (PEP)

Laufzeit: Juli 2024 bis 2026
Auftraggeber: Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege Berlin
Mitarbeitende: Schu, Nettekoven, Hartmann, Oliva

Aufgabe

Im Jahr 1997 legte das Land Berlin das Psychiatrieentwicklungsprogramm (PEP) vor, das bis heute die regionale psychiatrische Versorgung und ein differenziertes Hilfesystem für psychisch und suchtkranke Erwachsene in Berlin maßgeblich geprägt hat. U.a. wurden damit Enthospitalisierung und gemeindenahe Sozialpsychiatrie gefördert. Angesichts neuer rechtlicher und fachlicher Entwicklungen auf Bundes- und Landesebene soll die Umsetzung des PEP in den zwölf Berliner Bezirken in den nächsten Jahren evaluiert werden und auf Basis der Evaluationsergebnisse ein Psychiatriebericht erstellt werden. Diese Aufgabe wurde FOGS gemeinsam mit Delphi (Gesellschaft für Forschung, Beratung und Projektentwicklung, Berlin) im Juli 2024 übertragen.

Umsetzung

Im Rahmen des Projekts wird eine umfassende Analyse der psychiatrischen und Suchthilfeversorgung in den zwölf Berliner Bezirken stattfinden. Vorrangig zu betrachten ist die niedrigschwellige psychiatrische Versorgung mit Kontakt- und Beratungsstellen (KBS), Krisendienst, Suchtberatung und psychiatrischem Zuverdienst.

Dazu wird zunächst ein begleitender Beirat mit Selbstvertretung und Selbsthilfe sowie Akteur*innen aus Verwaltung und Versorgung konstituiert, der das Vorhaben begleiten soll. In einem ersten Teilschritt eine Bestandsaufnahme in Form eines Soll-Ist-Vergleichs auf Basis des Psychiatrieentwicklungsprogramms (PEP) von 1997 und des aktuellen Stands durchgeführt. Im Rahmen einer Sekundäranalyse werden dafür relevante Dokumente aus den Bezirken gesammelt, systematisch analysiert und aufbereitet. Untermauert werden die Ergebnisse mit vertiefenden explorativen Gesprächen, die mit relevanten Akteur*innen auf Bezirks- und Landesebene stattfinden.

Im Mittelpunkt des zweiten Leistungsmoduls steht eine Stärken-Schwächen-Analyse der psychiatrischen Versorgungsstruktur. Hierfür werden qualitativ und beteiligungsorientiert Bewertungen und Einschätzungen zur Versorgungsstruktur durch relevanter Akteur*innen aus Versorgung, Verwaltung und von Betroffenenseite erhoben. Ein inhaltlicher Fokus liegt dabei u.a. auf Schnittstellen, Vernetzung und fallbezogener Zusammenarbeit im gemeindepsychiatrischen Feld – über Handlungsfelder und Leistungsträger hinweg. Auf Basis der Evaluationsergebnisse wird ein Psychiatriebericht erstellt und gemeinsam mit dem Beirat Empfehlungen zur Weiterentwicklung des psychiatrischen Versorgungssystems in Berlin erarbeitet.