Evaluation BerMico – Beratung und Mietcoaching bei drohendem Wohnungsverlust

Evaluation BerMico – Beratung und Mietcoaching bei drohendem Wohnungsverlust

Laufzeit: von 2015 bis 2018
Auftraggeber: Sozialdienst Katholischer Männer, SKM Köln
Mitarbeitende: Martin, Schu, Crump

Aufgabe

Der SKM Köln baute mit dem Projekt BerMico – Beratung und Mietcoaching bei drohendem Wohnungsverlust – einen innovativen Ansatz der Vermeidung von Wohnungsverlust und Obdachlosigkeit auf. Im Hinblick auf Wohnungslosigkeit bzw. deren Vermeidung sind präventive bzw. frühintervenierende Hilfen in Deutschland erst wenig implementiert. Das Projekt wurde vom Sozialministerium des Landes NRW im Rahmen des Aktionsprogramms „Obdachlosigkeit verhindern – Weiterentwicklung der Hilfen in Wohnungsnotfällen“ gefördert. Die FOGS war mit der Evaluation des Vorhabens beauftragt. Dabei sollte das Projekt fachlich begleitet werden und  u. a. Implementierung und Tätigkeitsprofil nachgezeichnet sowie Wirkungen der Arbeit in den Blick genommen werden.

Umsetzung

Im Rahmen der Evaluation wurden drei verschiedene Ebenen der Umsetzung in den Blick genommen und eine Reihe von Fragen beantwortet. Es ging zunächst um die Evaluation 1) der Implementierung des neuen Angebots, 2) den Aufbau und die Arbeit des angestrebten Netzwerks sowie 3) um die konkrete Arbeit mit der Klientel und deren Wirkungen.

FOGS führte zur Gewinnung der notwendigen Informationen und Erkenntnisse im Berichtszeitraum unterschiedliche Arbeitsschritte durch: Neben der Generierung von Daten zur Umsetzung im Bereich Vernetzungs- und Fallarbeit im Rahmen von Tätigkeits- und Klient*innendokumentationen wurden qualitative Methoden zur Erfassung der Projektarbeit im Team eingesetzt: Neben einem strukturierten Erstgespräch fanden sowohl telefonische als auch persönliche Feedbackgespräche zum Projektverlauf sowie ein Reflexionsgespräch zu Projektende statt.

Die Evaluation war nicht nur summativ, sondern im Sinne einer wissenschaftlichen Begleitung auch formativ angelegt. Das heißt, zum einen wurde evaluierend, i. S. des Nachzeichnens der Umsetzung sowie der Wirkungsforschung vorgegangen und zum anderen wurde eine handlungsorientierte Begleitung durchgeführt. Regelmäßig an die Beteiligten rückgemeldete Zwischenergebnisse konnten so im Verlauf konstruktiv in die Umsetzung einfließen.

Ergebnis

BerMico kann Wohnraumverlust verhindern. Die intensive Fallarbeit hat im Projektverlauf in vielen Fällen dazu geführt, dass Wohnraum erhalten werden konnte. Die Kontaktherstellung zur Zielgruppe ist schwierig, erfordert einen hohen Zeitaufwand und aktives Zugehen. Wenn es jedoch zu einer Betreuung kommt, ist diese oft erfolgreich. Hier haben sich der personenzentrierte, motivierende und nachgehende Charakter der Arbeit bewährt.

Eine Verankerung von BerMico in der Regelversorgung und die Ausweitung auf andere Stadtbezirke werden in Köln als sinnvoll angesehen und derzeit aktiv vorangetrieben.